Wir sehen Sadomasochismus (SM) als eine in verantwortungsvoller Weise frei und einvernehmlich gewählte erotische Spielart unter mündigen Erwachsenen. Es geht dabei um die positive Umsetzung von Gefühlen, welche mit der Beherrschung/Unterwerfung/Auslieferung eines anderen Menschen verbunden sind. Diese im Grunde erotischen Gefühle können, müssen aber nicht, mit Sex, Schmerz oder Fetisch (Leder, Lack, Gummi, etc.) verbunden sein.
Ein gutes Bild geben auch die englischen Bezeichnungen BDSM, „Bondage - Dominance - Submission - Masochism“ und „Erotic Power Exchange“ - „Austausch von Macht im erotischen Kontext“. Wichtigste Kennzeichen von SM sind absolute Freiwilligkeit aller Beteiligten („denn sie wissen, was sie tun“), Einverständnis betreffend Person, Ort, Zeit, „Rolle“, angewandter Praktiken, Möglichkeit des jederzeitigen Abbruchs, falls jemand dies wünscht sowie Verantwortungsbewusstsein für die körperliche und psychische Unversehrtheit der Partner. Für diese Einstellung hat sich im Englischen das Kürzel „SSC“ - Safe, Sane and Consensual - eingebürgert.
Das Spektrum der Spiele umfasst dabei einen weiten Bogen von verbaler Unterwerfung über Bondage, Erniedrigungen bis hin zur Verabreichung auch von extremen Schmerzen. Dabei sind die Zuneigung zum und das Vertrauen in die Partner unverzichtbare Zutaten für ein gutes Spiel, welches im Idealfall eine so intensive gegenseitige Bindung erlaubt, wie dies in einer Partnerschaft selten auf andere Weise möglich ist. Der bewusste Umgang mit Macht, Partnerschaft und den eigenen Gefühlen sensibilisiert dabei auch für viele andere Vorgänge in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Gute einführende Texte zum Thema „SM“ findest Du z. B. hier:
SSBB FAQ: Deutsche Übersetzung der "soc.subculture.bondage-bdsm Frequently Asked Questions"